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Digital bis in die Fingerspitzen

PLM, ERP, FLS – in der industriellen Zukunft werden mit solchen Softwaretechnologien die Bestell- und Produktionsprozesse mehr und mehr digitalisiert und automatisiert. Auf dem Weg zur smarten Fabrik kommt kein Unternehmen an ihnen vorbei. Das hat auch das Mindener Unternehmen WAGO erkannt und bereits im Jahr 2000 angefangen, die gesamte Wertschöpfungskette durchgängig zu digitalisieren. Heute wird bei dem Hersteller elektrischer Verbindungs- und Automatisierungstechnik nicht nur am Papier gespart, sondern auch voll automatisiert entschieden, wann und wo eine Bestellung bearbeitet wird. Das ist besonders relevant, wenn nicht einfach nur Lagerware verschickt wird, sondern Produkte kundenspezifisch gefertigt werden.

Planung mit dem smartDESIGNER von WAGO

Anlagenbauer, die beispielsweise Schaltungen für Verpackungsmaschinen planen, können mit dem smartDESIGNER von WAGO auf ein effizientes und intuitiv zu nutzendes Softwaretool zurückgreifen: Nach dem Start über die WAGO-Webseite oder aus EPLAN startet sofort die Konfiguration. Online stehen Anwendern die aktuellen Artikeldaten zur Verfügung – darunter Datenblätter, Produktfotos sowie Downloads von CAE- und CAD-Daten. Mit wenigen Klicks stellen Planer Übergabeklemmleisten und I/O-Module so zusammen, dass sie die Schaltungen später möglichst kostengünstig, platzsparend und funktional aufbauen können. Eine automatisierte Plausibilitätsprüfung garantiert, dass der Aufbau von Tragschienen fehlerfrei ist. Zudem werden Planung exportiert – inklusive Stücklisten, Fotos der verwendeten Produkte und 3D-Modell – und Bestellungen an WAGO geschickt.

Digitalisierter Bestellprozess:

Schritt 1

  • Konfiguration mit dem smartDESIGNER von WAGO

  • Onlineeinsicht in Artikeldaten erhalten

  • Automatisierte Plausibilitätsprüfung weist auf mögliche Fehler hin.

  • Export der Planung und Bestellung

Durchblick statt Blackbox

Was dann nach Eingang der Bestellung bei WAGO geschieht, ist für die meisten nicht mehr als ein großer, schwarzer Kasten: Doch wo sich aus ihrer Sicht die Blackbox befindet, steht aus Sicht von WAGO ein gläserner Kasten. Die Produktion führt das Mindener Unternehmen vollständig softwaregestützt und transparent von A bis Z durch – jedenfalls für jene Mitarbeiter, die Einblick in die Bestell- und Produktionsprozesse haben.

Schon früh wurden bei WAGO rechnergestützte Systeme in der Produktentwicklung, der Fertigung und für das Produktdatenmanagement eingesetzt, denn die rasant gestiegene Produktvielfalt, die wettbewerbsintensive Marktsituation und der globale Auftritt des Unternehmens stellen große Anforderungen an die Entwicklungs- und Fertigungsabteilungen.

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Keine Zeit verlieren: Externe Daten einlesen, Klemmleiste ohne vorherige Definition online konfigurieren, automatisch prüfen, dokumentieren und beschriften – alles in einem Tool.

Eine gute Basis für eine zukunftsfähige Produktion

Darüber hinaus hat das Mindener Unternehmen hohe Qualitätsansprüche, die eine große Fertigungstiefe mit eigener Entwicklung und Produktion der Betriebsmittel und Werkzeuge zur Folge haben. Zur Jahrtausendwende wurde das Product-Lifecycle-Management-System (PLM) Teamcenter eingeführt, mit dem eine ganzheitliche Verwaltung und Steuerung der Produktdaten und Prozesse über den gesamten Lebenszyklus der Produkte hinweg möglich ist. „Wir haben besonderen Wert auf die Optimierung der gesamten Prozesskette gelegt – von der Produktentwicklung bis zur Fertigung“, erläutert Michael Burmester, der bei WAGO den Bereich Prozess- und Produktdatenmanagement leitet. Und weiter berichtet er: „Uns war es wichtig, dass wir eine gute Basis legen, um die Produktion zukunftsfähig zu gestalten. Schon damals war uns klar, dass wir dafür alle Prozesse und Informationen digitalisieren müssen.“

Wir haben besonderen Wert auf die Optimierung der gesamten Prozesskette gelegt – von der Produktentwicklung bis zur Fertigung.

Michael Burmester

Leitung Prozess- und Produktdatenmanagement bei WAGO

Digital, schnell und flexibel

Treffen Bestellungen bei WAGO ein, gehen die Daten zur Bearbeitung in das PLM-System. Dort wird das konfigurierte Produkt durch zusätzliche relevante Informationen angereichert – beispielsweise Klassifizierungsdaten nach Etim und Eclass sowie Informationen zur Verpackungsart und -einheit. Auch die Festlegung, wann und wo Aufträge bearbeitet werden, erfolgt in diesem Schritt. Wichtige Kriterien für diese Entscheidung sind neben dem gewünschten Liefertermin natürlich logistische Gegebenheiten, wie Lieferwege und Versanddauer, sowie die Kapazitäten der Produktionsanlagen im jeweiligen Werk. Klemmleisten werden bei WAGO zum Beispiel im thüringischen Sondershausen innerhalb weniger Tage gefertigt und geliefert.

Digitalisierter Bestellprozess:

Schritt 2

  • Eingegangene Bestellung wird bei WAGO im PLM-System geprüft.

  • Sammlung weiterer Informationen zur Bestellung
  • Planung von Lieferung und Logistik

Vollständig digitalisierte Prozesskette und Echtzeitfähigkeit

Anschließend folgt die Weiterverarbeitung der Bestellung durch das Enterprise-Ressource-Planning-System (ERP). Bei WAGO kommt hierfür SAP zum Einsatz. Jetzt werden der Fertigungsauftrag erstellt und die Produktions- und Logistikprozesse angestoßen. Durch SAP und das Fertigungsleitsystem (FLS) sind die Steuerung und Kontrolle der Produktion in Echtzeit möglich. Dazu werden automatisch alle relevanten Betriebs- und Maschinendaten sowie Personalinformationen erhoben und weitere Daten erfasst, die eine zeitnahe Auswirkung auf den Fertigungsprozess haben.

Durch die vollständig digitalisierte Prozesskette bei WAGO und die Echtzeitfähigkeit des Systems sind Änderungen an einer Bestellung auch nachträglich möglich – und zwar bis kurz vor Fertigungsbeginn. Das ist ein großer Vorteil für Anlagenbauer, denen beispielsweise einen Tag nach ihrer Bestellung auffällt, dass sie die falsche Einspeiseklemme gewählt haben. Dazu überarbeiten sie ihre Planung einfach im smartDESIGNER und übermittelt die Daten erneut an WAGO.

Digitalisierter Bestellprozess:

Schritt 3

  • Weiterverarbeitung der Bestellung durch das Enterprise-Ressource-Planning-System (ERP)
  • Erstellung der Fertigungsaufträge
  • Anstoß der Produktions- und Logistikprozesse
  • Steuerung in Echtzeit
  • Mögliche Änderungen der Bestellung bis kurz vor Fertigungsbeginn

Wir sind wirklich zufrieden mit dem, was wir bislang erreicht haben.

Michael Burmester

Leitung Prozess- und Produktdatenmanagement bei WAGO

Gut aufgestellt für die Zukunft

Seit dem Auftakt im Jahr 2000 hat WAGO die eigenen Bestell- und Produktionsprozesse kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Ein Meilenstein auf dem Weg hin zur smarten Fabrik war die Einführung von SAP im Jahr 2015 an allen deutschen Produktionsstandorten. „Wir sind wirklich zufrieden mit dem, was wir bislang erreicht haben“, sagt Burmester und fügt hinzu: „Unserer Vision sind wir schon ziemlich nahe gekommen. Aber es gibt noch viele kleine Schrauben, an denen wir drehen müssen, um die Prozesse zu optimieren und digital bis in die Fingerspitzen zu werden.“ Auf internationaler Ebene steht dem Mindener Unternehmen dafür noch ein großer Schritt bevor: die weltweite Umstellung auf SAP als ERP-System.

Ungeachtet der modernen, automatisierten Prozesssteuerung sind die produzierten Tragschienen am Ende eine Mischung aus Maschinenfertigung und guter, alter Handarbeit. Die Herstellung der Klemmen und I/O-Module erfolgt zwar auf modernen Montagestraßen, die individuelle Zusammenstellung der Komponenten und das Aufbringen der Beschriftung jedoch sind auf Grund der Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten sehr komplex. Diese Arbeitsschritte werden daher bewusst händisch vorgenommen. Aber auch in diesem Bereich der Fertigung kommt kein Zettel mehr an. Stattdessen sehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Bildschirmen an ihren Arbeitsplätzen stets die aktuellste Version der Bestellung und wissen so, wie sie die jeweilige Tragschiene bestücken sollen. Die 3D-Grafik hier ist übrigens die selbe, die Anlagenbauer zuvor bei der Arbeit im smartDESIGNER modelliert haben.

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