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Referenz 15. Januar 2021
Wie eine Bahnfahrt zum Luxuserlebnis wird

Von der einfachen Fahrt zum bewegenden Moment: Über Bahnreisen gibt es viele Geschichten – einige sind unterhaltsam, andere ärgerlich, aber selten geht es um Stil und Komfort. Anders ist das beim hochmodernen Panoramawaggon Luxon – und zwar nicht nur vordergründig. Denn auch bei der Wahl der technischen Ausstattung haben die Betreiber keine Kompromisse gemacht und sich für Reihenklemmen, Steckverbinder und Interface-Elektronik von WAGO entschieden.

Der Luxon ist ein Panoramawaggon der Extraklasse. Er bietet alles, was eine moderne Event-Location braucht: eine stilvolle Bar, eine elegante Lounge, gleichermaßen bequeme wie individuell arrangierbare Sitzmöglichkeiten, feine Gastronomie vom Zwei-Sterne-Koch. Das Besondere dabei: Der Luxon bleibt nicht an einem Ort stehen, sondern rollt für Privat- und Geschäftskunden über das normale Schienennetz quer durch Deutschland und Europa. „Wir fahren grundsätzlich überall hin, wo die Gleise unsere Spurweite haben – von Narvik im Norden Norwegens bis weit in den Süden hinter die Türkei“, sagt Jörg Schurig, technischer Projektleiter. Gemeinsam mit Alex Dworaczek führt er die Geschäfte des Münchener Eisenbahnverkehrsunternehmens RailAdventure GmbH, die den Luxon betreibt.

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Wir haben einen Markt geschaffen, den es vorher schlicht nicht gab.

Jörg Schurig, technischer Projektleiter und einer der beiden Geschäftsführer des Luxon-Betreiberunternehmens RailAdventure GmbH

Maximaler Hightech auf minimalem Raum – normenkonform

Als rollendes Schienenfahrzeug muss der Luxon damit auch die in der Bahnbranche geltenden, besonders strenge Anforderungen an die elektronischen Einrichtungen erfüllen, die etwa durch die DIN EN 50155, die DIN EN 50121 oder die DIN EN 45545 vorgegeben werden. Will man zusätzlich – wie im Luxon – auf dem stark begrenzten Raum das Maximum an Hightech unterbringen, wird es umso schwieriger. Folgerichtig fiel die Entscheidung auf einen Projektpartner, der seinerseits eng mit der Bahnbranche verknüpft ist. „WAGO hat uns bereits in einer sehr frühen Phase unterstützt, als es noch um die bloße Produktauswahl ging. Dieser Support hat über all die Jahre nicht nachgelassen, auch als es richtig kompliziert wurde. Das ist beispielgebend und habe ich so in der Vergangenheit kaum erlebt“, lobt Jörg Schurig die enge Zusammenarbeit.

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Foto: Henk Zwoferink

Der Luxon bleibt nicht an einem Ort stehen, sondern rollt für Privat- und Geschäftskunden über das normale Schienennetz quer durch Deutschland und Europa.

46 Kilometer Leitungen, mehr als 30.000 Klemmstellen

Im Laufe der Jahre ist der Luxon so zu einem regelrechten WAGO Showroom geworden – fast jedes Bauteil aus dem Segment Verbindungstechnik ist irgendwo im Einsatz. Im Luxon sind nicht weniger als 46 Kilometer elektrische Leitungen verbaut, verbunden sind sie über mehr als 30.000 Klemmstellen. Nahezu die komplette elektromechanische Installation erfolgt über Reihenklemmen und Steckverbinder von WAGO: von den Steckdosen in der Bar über die LED-Spots in der Lounge bis hin zu den Verteilerschränken hinter der Bordküche im Unterdeck – überall dort, wo elektrischer Strom fließt und Signale übertragen werden, kommt die bewährte, zuverlässige und wartungsfreie Federklemmtechnik aus Minden zum Einsatz.

Selbstredend, dass in einer solch begrenzten Einbauumgebung eine möglichst geringe Baubreite erforderlich ist, um eine möglichst hohe Packungsdichte zu erreichen. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten etwa auch die steckbaren Relaismodule von WAGO, die als eine der wenigen am Markt die hohen Standards der einschlägigen Bahnnormen erfüllen. Gäste sehen von alldem nichts, die Technik verbirgt sich hinter edlen Verkleidungen.

Sieben Jahre, rund 100.000 Arbeitsstunden

Dass all dies möglich ist, liegt an dem unbedingten Willen, dem erstaunlichen Innovationsgeist und den zusammengenommen 60 Jahren Berufserfahrung der Geschäftsführer Jörg Schurig und Alex Dworaczek. Beide sind Eisenbahner durch und durch. Zusammen haben sie 2011 den fast sechzig Jahre alten Panoramawaggon von der ehemaligen Rheingold TEE gekauft und mit viel Herzblut, aber auch mit viel zeitlichem und finanziellem Aufwand auf Vordermann gebracht. Mehr als sieben Jahre hat das gedauert, umgerechnet rund 100.000 Arbeitsstunden. „Solche Projekte kann man nicht auf der grünen Wiese starten, es braucht ein tiefgreifendes Verständnis für die Branche, ein stabiles Netzwerk an zuverlässigen Partnern und nicht zuletzt eine ordentliche Portion technisches Know-how“, erklärt Jörg Schurig.

Was so entstand, ist ein echtes Unikat aus Leidenschaft. „Wir haben einen Markt geschaffen, den es vorher schlicht nicht gab“, sagt Jörg Schurig mit Stolz in der Stimme. Dabei wird er nicht müde zu betonen, dass keineswegs nur Geschäftsleute und Unternehmer zu seinen Kunden zählen. „Ganz im Gegenteil! Mit uns fahren zu einem großen Teil Privatleute, die sich diesen Luxus zu besonderen Anlässen gönnen: Vom prominenten Schauspieler bis hin zur Jubiläumsgesellschaft sorgen wir für bewegende Momente. Und das ist wortwörtlich gemeint!“

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Foto: Roland Hermstein

Im Laufe der Jahre ist der Luxon zu einem regelrechten WAGO Showroom geworden, fast jedes Bauteil aus dem Segment Verbindungs- und Interfacetechnik ist irgendwo im Einsatz.

Die Unterstützung von WAGO ist beispielgebend. Das habe ich so in der Vergangenheit kaum erlebt!

Jörg Schurig

Eine Beispielfahrt im Luxon – Konferenzraum der etwas anderen Art

Doch wie sieht so eine Fahrt im Luxon eigentlich aus? Mal angenommen, Ruben Meyer ist Vorstandsmitglied und somit ein gefragter Gesprächspartner. Meetings laufen für ihn in der Regel nach demselben Muster ab: Termin vereinbaren, Inhalte gut vorbereiten, den richtigen Besprechungsraum aufsuchen, Platz nehmen – und Durchhaltevermögen beweisen. Mittags gibt es ein kaltes Buffet auf dem Flur oder etwas Warmes in der Kantine. Am Ende des Tages raucht der Kopf, brennen die Augen und Meyer ist froh, wieder an der frischen Luft zu sein.

Es gibt aber auch Veranstaltungen, die laufen für das fiktive fränkische Vorstandsmitglied ganz anders ab: Dann nämlich machen sich Ruben Meyer und seine Mitarbeiter nicht auf den Weg in ein nüchternes Konferenzzimmer, sondern zum nahegelegenen Nürnberger Hauptbahnhof. Dort steht pünktlich zum bestellten Zeitpunkt der eigens für diesen Tag gebuchte Sonderzug, an den ein ganz besonderer Waggon gekoppelt ist – der Luxon. Das riesige Glasdach im Mittelteil des exklusiven Panoramawaggons verspricht einen ungehinderten Blick auf die vorbeiziehende Landschaft. Und die kann sich schließlich jeder selbst aussuchen, indem die Route im Vorfeld individuell vereinbart wird.

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Foto: Henk Zwoferink

Konferenzraum mit Ausblick: Im Panoramadeck des Luxon sind die Tische bereits in der Konferenzvariante angeordnet. Das riesige Glasdach bietet einen ungehinderten Blick auf die vorbeiziehende Landschaft.

Abfahrt in Nürnberg – Zustieg in Ingolstadt – Mittagsmenü am Ammersee

Nach dem Start in Nürnberg bespricht Ruben Meyers Team an der Bar die letzten Details für den bevorstehenden Termin. Im Panoramadeck sind die Tische bereits in der Konferenzvariante angeordnet. Nach etwa einer halben Stunde folgt in Ingolstadt der erste Zwischenstopp. Hier steigen die Geschäftspartner zu, mit denen heute der neue Liefervertrag abgeschlossen werden soll. Insgesamt elf Personen befinden sich nun an Bord, 20 Gäste sind maximal möglich.

Während der Luxon gemütlich gen Süden fährt und dabei München links liegen lässt, erstreckt sich hinter dem prachtvollen Starnberger See das gewaltige bayerische Alpenvorland – ein Anblick, den in dieser Form sonst wohl kein Veranstalter bieten kann. Nach etwa zwei Stunden intensiver Verhandlungen vertreten sich Meyer und seine Gäste in Weilheim in Oberbayern die Beine oder nehmen Platz in der Lounge. In der Pause wird das Panoramadeck zügig zum Restaurant umgebaut. Nur 30 Minuten braucht die Crew dafür. Beim anschließenden exklusiven Drei-Gänge-Menü geht es mit einem Schlenker um den Ammersee zurück nach Ingolstadt und Nürnberg.

Text: Kilian Fröhlich, Key-Account-Manager Railway Industry bei WAGO

Foto: Hilke Opelt

Machen das Luxuserlebnis auf der Schiene möglich – mit Atmosphäre, Ambiente und Genuss (von links): Alex Dworaczek, einer der beiden Geschäftsführer und Betreiber des Luxon, Marketingleiterin Milena Antolí sowie Sternekoch Tohru Nakamura.

Solche Projekte brauchen ein tiefgreifendes Verständnis für die Branche, ein stabiles Netzwerk an zuverlässigen Partnern und nicht zuletzt eine ordentliche Portion technisches Know-how.

Jörg Schurig

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