Eugen Wiebe hat 2011 als Praktikant bei uns begonnen. Heute ist er als IT Business Analyst für Logistikprozesse im SAP-Umfeld verantwortlich und betreut internationale Roll-Outs von der Schweiz über Brasilien bis Taiwan.
Von seinem letzten Projekt in Japan und den besonderen Herausforderungen unter Pandemiebedingungen berichtet er im Interview.
Ihre letzte Reise hat Sie nach Japan geführt, warum war eine Betreuung vor Ort notwendig?
Meine Kollegen und ich haben das japanische Team bei der Einführung des SAP ERP (Enterprise Ressource Planning) und EWM (Enterprise Warehouse Managements) unterstützt.
Unsere Aufgabe war es, die Key-User in Japan mit den Prozessen der neuen Systeme zu betreuen. Dazu zählen Bereiche wie Wareneingang, Produktion, Lagerverwaltung aber auch die Auftragsabwicklung ab Bestellung bis hin zur Auslieferung zum Kunden.
Logistik spielt hier eine große Rolle. Immer dann, wenn Ware von A nach B bewegt wird, ist eine Remote Unterstützung ohne die physischen Prozesse vor Ort zu begleiten nur sehr schwierig.
Zudem war aufgrund der großen Zeitverschiebung eine digitale Betreuung kaum möglich. Wäre die Softwareumstellung gescheitert, hätte das zu einem deutlichen Verzug des gesamten Projektes geführt. Deshalb wurden vier Kollegen gesucht, die freiwillig die Reise nach Japan antreten, um vor Ort Support zu leisten.
Wie hat WAGO die Reise unter Coronabedingungen möglich gemacht und Sie und Ihre Kollegen vor Ort unterstützt?
Im engen Austausch mit Japan war WAGO zu jederzeit über die Einreisebedingungen informiert, hat uns ständig auf dem Laufenden gehalten und bei allen Formalitäten unterstützt. Das begann mit der Beantragung des Visums, der gesundheitliche Vorabprüfung sowie der Planung, Ausführung und Dokumentation der Coronatests durch unsere Betriebsarztpraxis. Vor Ort hat ein Dienstleister während der Quarantäne für die tägliche Abstimmung und Kommunikation mit dem Gesundheitsamt gesorgt. Mit Mietwagen, internationalem Führerschein und einem besonders komfortablen Hotel für die Quarantänezeit war gut für uns gesorgt.
Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Die super Teamarbeit während des gesamten Projektes sowohl in Deutschland als auch in Japan. Eine so komplexe Softwareumstellung mit Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden während der Pandemie zu meistern, war schon eine große Herausforderung. Schulungen und Tests waren nicht persönlich, sondern nur per Remote möglich. Aber das gesamte Team hat permanent an Lösungen für diese besondere Situation gearbeitet und jeder hat seinen Beitrag geleistet, sodass es schlussendlich ein Erfolg wurde.
Was war Ihr persönlicher „Erfolgsmoment“ im Projekt?
Das ist bei solchen Projekten, immer der erste Kundenauftrag, der „real“ läuft. Das heißt der erste Vorgang, der mit dem System komplett durchgebucht wurde – und das nach einem Jahr intensiver Vorbereitung und Testmöglichkeiten nur per Remote und als es uns täglich gelungen ist, unsere Kapazitäten weiter zu steigern und die planmäßigen Ziele zu übertreffen. Das waren echte Erfolgsmomente!
Wie geht es jetzt weiter? Könnten Sie sich einen erneuten Auslandsaufenthalt vorstellen?
WAGO Japan wird von uns – wie alle anderen Gesellschaften auch – weiter aus Deutschland unterstützt. Auch wenn uns die Pandemie in diesem Projekt viel abverlangt hat, bereue ich nichts. Ich durfte viel lernen und neue Erfahrungen sammeln. Einen erneuten Auslandsaufenthalt kann ich mir auf jeden Fall wieder vorstellen und die nächsten Projekte stehen schon vor der Tür.
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