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Interview
Nachgefragt beim Cloud-Meister Tom Riebe

Tom Riebe ist Trainee Electrical and Instrumentation bei der TAKRAF GmbH aus Leipzig. Das Unternehmen ist ein weltweit tätiges Unternehmen für Tagebaugeräte und Massengutumschlagsanlagen, mit einem weiteren Standort in Lauchhammer sowie Tochtergesellschaften weltweit.
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Warum hat die Branche auf Ihre Idee gewartet?

Der Neuaufschluss von Tagebauen und die Implementierung damit zusammenhängender Fördertechnikprojekte können sich über mehrere Jahre erstrecken. Eine typische Projekt-Durchlaufzeit vom Engineering bis zur Inbetriebnahme einer Gesamtanlage beträgt zwischen ein und drei Jahren, was die Einführung neuer Technologien erschwert. Das ist sicher einer der Gründe, warum man bisher im Tagebaubetrieb nur vereinzelt neuartige, digitale Innovationen, wie sie unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ gern zusammengefasst werden, vorfindet.

Im eher konservativ geprägten Mining-Umfeld finden innovative Lösungen außerdem nur Akzeptanz, wenn daraus ein direkt erkennbarer Kundennutzen entsteht, der letztendlich auch ökonomisch Sinn macht. Wir sehen in der Aufrechterhaltung des Kontaktes zu unseren Kunden und Anlagen über datenbasierte Services eine große Chance, unser theoretisches Wissen mit den Erfahrungen der Betreiber sinnvoll zu verknüpfen und damit eben diese „Win-Win-Situation“ zu schaffen.

Im eher konservativ geprägten Mining-Umfeld finden innovative Lösungen nur Akzeptanz, wenn daraus ein direkt erkennbarer Kundennutzen entsteht.

Tom Riebe, Trainee bei der TAKRAF GmbH

Welchen konkreten Nutzen sehen Sie für Ihre Kunden?

Für den Kunden würden sich aus unserer Sicht viele Vorteile ergeben: Minen- und Anlagenbetreiber aus unterschiedlichen Bereichen – speziell deren Entscheidungsträger – erhielten einen einfachen Überblick über aktuelle KPIs der Maschinen und könnten bei Bedarf die Daten bis tief in die Anlage auflösen, um Optimierungspotentiale zu erkennen. Dabei könnten sie über die Cloud-Lösung auch vom umfassenden Know-how der TAKRAF-Ingenieure verschiedener Entwicklungsbereiche profitieren.

Die Cloud-Anwendung könnte parallel zur bestehenden Automatisierungsstruktur entwickelt und betrieben werden und stellt eine zusätzliche, optionale Funktionalität dar. Dies kommt der sicherheitsorientierten und kostenoptimierten Herangehensweise der Minenbetreiber entgegen. Das System könnte daher auch in bestehende Anlagen phasenweise ausgerollt werden. Auf die Minenbetreiber käme keine große Einführungsinvestition zu und die jeweilige Anlage müsste keiner aufwendigen Umbauarbeit unterzogen werden.

WAGOs PFC-Familie bietet Schnittstellen zu allen gängigen Feldbussystemen und ermöglicht somit die Anbindung auch an PLC-Hardware unterschiedlicher Hersteller.

Tom Riebe, Trainee bei der TAKRAF GmbH

Wo sehen Sie die Vorteile, mit Cloud-Connectivity-Lösungen von WAGO zu arbeiten?

Durch die Lieferung der Anlagen auf verschiedene Kontinente und zu vielen verschiedenen Kunden ergeben sich oft unterschiedlichste Forderungen an die Auswahl der Steuerungshardware. Wir können uns daher den Luxus einer Standardisierung leider nicht leisten. WAGOs PFC-Familie bietet den großen Vorteil, Schnittstellen zu allen gängigen Feldbussystemen zur Verfügung zu stellen und somit die Anbindung auch an PLC-Hardware unterschiedlicher Hersteller zu ermöglichen. Die Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen, werden jedoch zentral in der WAGO Cloud gesammelt und damit für die zentralisierte Nutzung zur Verfügung gestellt.

Herr Riebe, vielen Dank für das Gespräch.

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