Themen 31. Januar 2020
Neue Geschäftsmodelle für Modulhersteller

MTP eröffnet dem Maschinenbau weitere Entwicklungsmöglichkeiten

Wo liegt die Kompetenz eines Maschinenbauers? In der Art, wie er seine Maschinen baut? Im geschickten Ablauf unterschiedlicher Teilaufgaben, die als Maschine ein Ganzes ergeben? Darin, dass er die Bedürfnisse seiner Kunden in ihrer jeweiligen Branche sehr gut kennt? Diese Fragen lassen sich mit einem klaren „Ja“ beantworten. Weniger eindeutig fällt die Antwort darauf aus, ob es denn zur Kernkompetenz gehört, die eigenen Maschinen in die Prozessführungsebene der Kunden zu integrieren. Maschinenbauer sind Profis im Maschinenbau und nicht zwangsläufig Experten für SCADA-Systeme. Dieser Aussage macht klar, warum der Einsatz von MTP enormes Potential für Maschinenbauer bietet. Das „Module Type Package“ erschließt neues Marktpotential – und das losgelöst davon, ob SCADA-Know-how vorhanden ist oder nicht.

Ihre Vorteile:

  • Wieder auf das eigene Wissen konzentrieren können
  • Neue Märkte erschließen
  • Freiheit von Leitsystemen und Prozessführungsebenen
  • Bündelung von Fachkräften und Fachwissen

Maschinenbau bekommt Freiheit vom Leitsystem

Die Arbeit mit dem „Module Type Package“ versetzt Modulhersteller in die Lage, ihren Stellenwert als Zulieferer in die Anlagentechnik zu stärken. Erklären lässt sich diese Aussage damit, dass die Entwicklungsarbeit komplett in die Weiterentwicklung von Maschinen beziehungsweise Anlagenmodulen fließen kann – ohne dabei Ressourcen für Schnittstellen oder Softwareintegrationen in die Prozessführungsebene aufzuwenden. Zudem stehen gerade kleinere Maschinenbauer mit MTP nicht mehr vor der Situation, eigene Leitsystemexperten zu beschäftigen. Dieser Aspekt hat aktuell zur Folge, dass mittelständische, hochspezialisierte Modulhersteller in der Anlagentechnik häufig kaum eine Rolle spielen, da die Leitsystemkompetenz fehlt.

Unabhängigkeit in der Wahl der Mittel

In der Regel haben sich Modulhersteller bei der Wahl ihrer Steuerungstechnik branchen- und marktspezifisch auf ein bis maximal zwei Hersteller festgelegt. Setzen Anlagenbauer oder auch Betreiber Systeme anderer Hersteller ein, ist der Modulbauer raus aus dem Geschäft – oder er lässt sich auf umfangreiches und teures Umprogrammieren ein. Der Einsatz von MTP macht den kompletten Maschinen- und Anlagenbau unabhängig davon, welcher Markenname auf der Steuerung steht. Der Vorteil dabei: Der Modulbauer kann sich voll und ganz darauf konzentrieren, seine Technik weiterzuentwickeln und die Maschinen ingesamt zu verbessern – statt sich um die Anbindung seiner Steuerung zu kümmern.

MODULE TYPE PACKAGE (MTP) – VORTEILE AUF EINEN BLICK

Patt oder Matt beim MTP – wer zieht zuerst?

Viele Beiträge stellen immer wieder die Vorzüge der Modularisierung in der Automation heraus. In Einzelgesprächen stellt sich jedoch heraus, dass es an Betriebsbewährtheit und einem breiten Angebot durch die Modulbauer fehlt. Eine klassische Pattsituation. Wie kann das überwunden werden?

Bisher sieht es aus Modulbauersicht so aus, als ob die Flexibilität in der Fertigung nur dem Betreiber hilft. Vieles spricht dafür, dass die Reduzierung des Investitionsrisikos für den Betreiber auch zwingend zu neuen Geschäftsmodellen für die Modulbauer führt. Plug & Produce mit variablem Scale-up funktioniert nur, wenn die Module standardisiert zur Verfügung stehen und dazu passend die Dienstleistungen zum Betrieb und zur Wartung. Wer könnte die besser erbringen als der Modulbauer? – “Filtration as a service”? – “Mixing as a service”! Diese Modelle funktionieren nur mit klaren Systemgrenzen und Verantwortlichkeiten – die liefert das MTP.

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Aktueller denn je? Erkenntnisse zum modularen Anlagenbau aus 2017

„Ein (weiteres) Geschäftsmodell ist die lokale oder dezentralisierte Produktion in unmittelbarer Nähe zum Kunden oder sogar direkt an den Produktionsstandorten des Kunden (Verbrauchers). Der Vorteil derartiger Modelle kann in der Senkung von Logistikkosten bestehen.” (Dechema & VDI, ProcessNet AK “Modulare Anlagen”, 2017, Seite 26)

Was im Jahr 2017 als Gedankenspiel angesichts stetig weiterwachsender Produktionskapazitäten in Fernost erschien, kann heute helfen, von Globalisierung zu profitieren ohne zusammenbrechenden Logistikketten ausgeliefert zu sein und klimaschädliche Gase durch Transporte zu erzeugen. Der Fachbericht von ProcessNet liefert auch Antworten anhand typischer Jahresproduktionsmengen und der Anzahl notwendiger Prozessschritte, wo sich eine modulare Produktion lohnt. Für den Modulbauer eröffnet dies neue Chancen.

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Schwarzer Peter mit der CE-Herstellererklärung?

Qualifikation von Anlagen gemäß GMP oder GAMP sowie die CE-Herstellererklärung erfordern eine abgeschlossene komplette Teilqualifikation der Module, sodass nur noch die Qualifikation des Gesamtsystems erfolgen muss. Das heißt, Modularität muss auch eine Methode in den Zulassungsverfahren sein, um die Vorteile der erhöhten Flexibilität auch heben zu können. In jedem Fall ist es einfacher für Betreiber, Systemintegratoren und Modulbauer, die Grenzen der Verantwortlichkeit in der Automationssoftware zu fassen, wenn es eine klare Systemgrenze und Beschreibung gibt.

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Sende- und Empfangsschwierigkeiten? – MTP hilft Übertragungsverluste einer Inbetriebnahme zu reduzieren!

Inbetriebnahmen von Anlagen, die völlig ohne unvorhergesehene Momente auskommen, sind selten. Häufige Ursache hierfür ist die Kommunikation zwischen den einzelnen Beteiligten und die Koordination der einzelnen Arbeiten. Unterschiedliche Auffassungen, Interessen und Arbeitsweisen der einzelnen Mitspieler sorgen häufig für Verzögerungen. Wäre es nicht hilfreich, diese Schnittstellen zu minimieren und die (Empfangs)-qualität zu verbessern? Das „Module Type Package“ (MTP) kann einen entscheidenden Beitrag liefern, die Schnittstelle zwischen Anlagen-/ Modulherstellern und auf der anderen Seite dem Betreiber, Eigner oder EPC zu vereinfachen. Module lassen sich so einfach funktional und visuell beschreiben und dank standardisiertem Aufbau des MTP in beliebige Leitsystemstrukturen integrieren.

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Parallelen erkennen – zweigleisige Strategie spart Zeit und bringt Sie früher ans Ziel

Was wäre, wenn wir immer zwei Tätigkeiten parallel abarbeiten könnten? Würde dies nicht einige Abläufe effektiver gestalten? Der große Vorteil eines modularen Anlagenkonzepts liegt eben hierin. So ermöglicht das „Module Type Package“ (MTP) eine Verkürzung der Zeit von der Planung bis zur Inbetriebnahme. So lässt sich durch den digitalen Zwilling eines Moduls, das MTP, das Integrationsengineering in das Leitsystem wesentlich früher realisieren, ohne das Modul wirklich physikalisch vor Ort haben zu müssen. Parallel dazu könnte dann das Modul sowohl gefertigt und geliefert als auch stofflich integriert werden. So kann der Zeitaufwand bis zur Inbetriebnahme stark verkürzt werden und die Anlagen ließen sich früher amortisieren.

Konnten Sie schon Parallelen erkennen? WAGO hilft Ihnen bei der Umsetzung!

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