Themen 21. September 2017
Eigensicher im Ex-Bereich

WAGO bietet mit den Produkten der Serie 750 XTR seit 2014 eine Lösung, die die Einsatzmöglichkeiten von Maschinen und Anlagen im Hinblick auf Umweltbedingungen und äußere Störeinflüsse erweitert und damit ein Höchstmaß an Flexibilität einräumt. Ganz gleich, ob Temperaturen von eisigen -40 °C bis hin zu heißen 70 °C, Vibrationen bis zu 5g oder Einsatzhöhen von bis zu 5.000 m üNN – das I/O-SYSTEM 750 XTR kann überall eingesetzt werden. Zudem verfügt es über eine erhöhte Spannungs- und Störfestigkeit gemäß EN 60870-2-1.

Vom Start an hat WAGO die Serie 750 XTR kontinuierlich für Kunden auf der ganzen Welt weiterentwickelt und optimiert. Mit der jüngsten Entwicklung für die Serie 750 XTR definiert WAGO jetzt neue Einsatzdimensionen. Eines steht fest: Die neuen eigensicheren I/O-Module mögen es nicht nur heiß und kalt, sondern sind ab Anfang Juni 2017 auch für den explosionsgefährdeten Bereich erhältlich.

Das Plus an Flexibilität: 750 XTR

  • eXTRemer Temperaturbereich -40 °C … +70 °C
  • eXTReme Spannung- und Störfestigkeit (gemäß EN 60870-2-1)
  • eXTReme Vibrationsbeständigkeit 5g (gemäß EN 60068-2-6)
  • eXTReme Dauerschockfestigkeit 25g (gemäß IEC 60068-2-27)
  • eXTRem eigensicher (Signalerfassung aus Zone 0 und 1)
  • Kurzzeitige Betauung: gemäß Klasse 3K7, gem. EN 60721-3-3
  • Einsatzhöhe: bis 5.000 m üNN
  • Zulassungen: UL, ANSI/ISA, ATEX/IECEx, Schiffbau (DNV GL, ABS,…)
  • Einbauort: Zone 2/22

Hohe Anforderungen an Ingenieure und Maschinen

Ingenieure stehen permanent vor der Herausforderung, Maschinen und Anlagen so wirtschaftlich und effektiv wie möglich zu designen und trotzdem ein fertiges Produkt für den Weltmarkt zu entwickeln. Der Dschungel aus Einfuhrbestimmungen sowie lokalen Normen und Richtlinien ist dabei nur eine komplexe Determinante. Viel offensichtlicher und mindestens genauso anspruchsvoll sind die unterschiedlichen und zum Teil extremen Umgebungsbedingungen, denen das Equipment ausgesetzt wird. Diese reichen von gemäßigten Temperaturen in Mitteleuropa über starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht in Zentralasien, hoher Luftfeuchtigkeit in Indonesien, extremer Trockenheit in den Anden bis hin zu eiskalten sibirischen Wintern. Bei mobilen Anlagen kommt noch hinzu, dass sie ein möglichst breites Einsatzspektrum abdecken müssen. Eine Bohranlage könnte etwa vor der Küste Brasiliens genauso eingesetzt werden wie in den hoch im Norden gelegenen Lagerstätten vor Norwegen und Kanada oder mitten in der arabischen Wüste. Gleiches gilt beispielsweise für die Deckaufbauten von Tankern und Cargolinern, die auf unseren Weltmeeren manövrieren.

Maximale Flexibilität über Zonengrenzen hinweg

Mit seiner jüngsten Innovation der XTR-Serie liefert WAGO ein System, das genauso für Signale aus dem eigensicheren wie für den nichtexplosionsgefährdeten Bereich verbaut werden darf. Das kann sowohl außerhalb des explosionsgefährdeten Bereichs als auch innerhalb der Zone 2/22 in einem entsprechend zugelassenen Gehäuse eingesetzt werden. Alle Module haben die ATEX-/IECEx-Zulassung für den Einsatz in Zone 2/22. Neben den Standardsignalen der Sensorik und Aktorik aus Zone 2/22 können eigensichere Sensoren und Aktoren aus Zone 0/20 und 1/21 über die I/O-Module im blauen Gehäuse eingebunden werden. Dabei ist der eigensichere Teil des Steuerungssystems mit dem Ex-i-Einspeisemodul zu beginnen, welches die Eingangsspannung von 24 V (-25 % bis +30 %) auf 24 V +/- 0,3 V regelt und zusätzlich für den Fehlerfall auf max. 26,8 V begrenzt. Somit wird sicher verhindert, dass selbst im Fehlerfall zündfähige Funken entstehen können.

Passendes I/O-Modul für jedes Feldgerät

Als Schutz vor möglichen Störungen aus dem nichteigensicheren Bereich des Steuerungssystems ist die Ex-i-Einspeisung in einem breiteren Gehäuse verbaut, das den normativ erforderlichen Sicherheitsabstand von 50 mm gewährleistet. An die Ex-i-Einspeisung rechts angrenzend werden die 12 bzw. 24 mm schlanken Module für digitale und analoge Ein- und Ausgangssignale, Temperaturmessungen über Widerstandssensoren bzw. Potentiometer oder Zählersignale angerastet. Je nach Modul sind bis zu acht Kanäle verfügbar. Über eines der 2-kanaligen Analogeingangsmodule (750-484/040-000) können zusätzlich zur Hauptvariablen bis zu drei Nebenvariablen über das HART-Protokoll ausgelesen werden. Dies kann bei entsprechender Auslegung helfen, zusätzliche Messstellen einzusparen. Ob Endlagenschalter der Absperrarmaturen, Magnetventile von Schiebern oder die Ansteuerung und Stellungsrückmeldung von Regelventilen – für jedes Feldgerät bietet die Serie 750 XTR das passende eigensichere I/O-Modul.

Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 XTR

Bei der extrem robusten Ausführung des WAGO-I/O-SYSTEMs 750 XTR liegen Ihre Vorteile auf der Hand: Optimierte Anlagenverfügbarkeit, geringer Platzbedarf sowie niedrige Energie- und Wartungskosten durch den Verzicht auf zusätzliche Klimatisierung. Das System ist geeignet für anspruchsvolle Anwendungen.

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eXTReme Eigenschaften für höchste Anforderungen

Der Zusatz in der Modulbeschreibung XTR steht für „eXTReme“ Umgebungsbedingungen. Die zulässige Umgebungstemperatur von -40 °C bis +70 °C ermöglicht den Einsatz in allen klimatischen Zonen ohne den Schutz durch Klimageräte. Die erhöhte Spannungsfestigkeit und Störsicherheit lässt selbst den Einsatz in Mittelspannungsanlagen zu. Durch die extreme Vibrations- und Schockfestigkeit entsprechen die XTR-Module für den eigensicheren Bereich sogar den Anforderungen für Schienenfahrzeuge und eignen sich zum Einbau an Schiffsdieselmotoren. Alle Leiterkarten sind mit einem Schutzlack versehen, der die Elektronik und die Leiterbahnen vor kurzzeitiger Betauung schützt.

750 XTR: wandlungsfähig, zukunftssicher und zuverlässig

Diese Verknüpfung von eigensicheren Anforderungen und extremen Umgebungsbedingungen macht das WAGO-I/O-SYSTEM 750 XTR zu einem besonderen Gewinn z. B. für Anlagen im Öl- und Gasbereich vom Upstream-Bereich (Förderung, Aufbereitung) bis hin zum Downstream-Bereich (Transport, Raffinierung) oder Anlagen, die im Außenbereich starken klimatischen Schwankungen ausgesetzt sind. Zumal das WAGO-I/O-SYSTEM 750 XTR nicht nur als reines Remote-I/O-System fungiert, sondern mit den performanten PFC-Steuerungen eine wandlungsfähige, zukunftssichere und zuverlässige Steuerung bietet.

Effizienzsteigerung und Kostenminimierung

Das WAGO-I/O-SYSTEM 750 XTR ermöglicht die Entwicklung eines optimierten und weltweit einsetzbaren Automatisierungskonzepts für Anlagen und Maschinen. Dadurch lässt sich die Dimensionierung für Klima- und Lüftungsanlagen reduzieren oder einsparen und die Kosten für den Überspannungsschutz verringern. So werden ganz nebenbei die Aufwendungen für die Produktpflege sowie die Wartungs- und Lagerhaltungskosten beim Endkunden minimiert. Hersteller wie Betreiber profitieren damit von zahlreichen Vorzügen.

Autor: Benjamin Böhm, Manfred Kühme | WAGO

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