Bislang mussten sich die Verteilnetzbetreiber um ihre deutschlandweit rund 600.000 Ortsnetzstationen keine Sorgen machen. Denn dort ist schlichtweg keine Elektronik verbaut worden, die durch einen Blitzeinschlag gefährdet war. Mit der Energiewende ändert sich das jetzt. Denn die volatile Einspeisung in die Verteilnetze nimmt zu, die Fluktuation der Lastflüsse wird immer stärker, genauso wie die damit verbundenen Spannungsschwankungen.
Es gilt, Ortsnetzstationen aufzurüsten: mit „intelligenten“ elektrotechnischen Komponenten wie Kommunikations- und Fernwirktechnik, regelbare Ortsnetztransformatoren und Längsspannungsregler oder fernbedienbare Lasttrenn- und Leistungsschalter auf der Mittelspannungsebene. Instrumente wie diese helfen den Netzbetreibern, das Stromnetz stabil zu halten.
Die Krux dabei: Je mehr elektrotechnische Geräte und Einrichtungen in den Ortsnetzstationen verbaut sind und je komplexer und vernetzter die lokale Stromversorgung wird, desto größer ist das Risiko blitzbedingter Schäden. Als Nahtstelle zwischen Mittel- und Niederspannungsnetz sind die Ortsnetzstationen hier besonders gefährdet.
Gefährlich sind nicht nur Blitze, die in oder unmittelbar neben der Anlage einschlagen. Die Störimpulse können auch über die eingeführten Versorgungsleitungen übertragen werden. AbhängigAbhängig von der Bodenbeschaffenheit und weiteren Faktoren beträgt der Gefährdungsradius bis zu zwei Kilometer um den Ort des Einschlags herum.