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Fernwirktechnische Anbindung von Kundenübergabestationen

Ganz gleich, ob Erzeugungsanlagen, Speicher oder Lastkunden: Wenn es den Mittelspannungsanschluss betrifft, müssen Kundenübergabestation fernwirktechnisch angebunden werden. Mit der Software WAGO Application Customer Substation gelingt das in gerade einmal zehn Minuten, und zwar in etwa drei Viertel der deutschen Mittelspannungsnetzgebiete – obwohl die TAB (technische Anschlussbedingungen) von Netzbetreiber zu Netzbetreiber variieren; denn die Applikation ist eine standardisierte, für verschiedene Netzgebiete vorkonfigurierte Software.

Übrigens: Je nach fachkundigem Programmier-Know-how und Personaldichte bietet WAGO entsprechende Lösungen – ganz nach Bedarf für Systemintegratoren, Schaltanlagenbauern und Stationsbauer gleichermaßen.

Vorteile:

  • Bewährte und gemäß BDEW-White-Paper gehärtete Fernwirktechnik-Hardware
  • Einfache Softwareparametrierung ohne Programmieren gemäß VDE-AR-N 4110
  • Komplettlösung aus Hard- und Software in einem fertigen Schaltschrank

Kundenübergabestationen fernwirktechnisch anbinden

Für die Anbindung von Kundenübergabestationen (KÜS) bietet WAGO fernwirktechnische Hard- und Software sowie Support und Service rund um die Inbetriebnahme. Andreas Siegert, Global Key Account Manager Smart Grid und Steffen Krumbholz, Application Engineer in der Business Unit SOLUTIONS erklären, wie das genau funktioniert – und zeigen Perspektiven auch für individuelle Lösungen auf.

Wozu fernwirktechnische Anbindung?

Dezentrale Erzeugungsanlagen und Kundenübergabestationen, die direkt an das Mittelspannungsnetz eines Netzbetreibers angeschlossen werden, sind fernwirktechnisch anzubinden. Notwendig ist das vor allem aus zwei Gründen:

  1. Für netzbetriebliche Zwecke:
    Dafür müssen Signale, Daten bzw. Meldungen übertragen werden, zum Beispiel Stellungsmeldungen der Mittelspannungsschaltgeräte, Warn- und Störmeldungen der Anlage und der Einrichtungen des Netzschutzes, Rückmeldungen über die Anlagenverfügbarkeit, Betriebsmesswerte am Netzanschlusspunkt sowie Informationen zur Steuerung der Blindleistungsbereitstellung.
  2. Für das Einspeisemanagement gemäß §9 EEG:
    Hierbei wird die die fernwirktechnische Anbindung bei Erzeugungsanlagen und Speichern genutzt, um die Sollwertvorgaben für die Wirkleistungseinspeisung (inkl. Rückmeldung) sowie die Messwerte für die Istleistungserfassung zu übertragen.

Beide Aufgaben – netzbetriebliche Zwecke und Einspeisemanagement – sind zusammengefasst in einer fernwirktechnischen Einrichtung umzusetzen. Die Netzbetreiber regeln ihre jeweiligen Anforderungen an die fernwirktechnische Anbindung von Kundenübergabestationen im Mittelspannungsnetz in sogenannten Netzrichtlinien, Spezifikationen und technischen Anschlussbedingungen (TAB).

Für die Mittelspannung stellen die Verteilnetzbetreiber ein Gateway zur Verfügung, das den geforderten Signalumfang an einer Kommunikationsschnittstelle zur Verfügung stellt – und dieser kann sich unterscheiden: So stellt Westnetz beispielsweise eine IP-basierte Schnittstelle (IEC 60870-15-104) zur Verfügung, während bei der fernwirktechnischen Anbindung an die Mittelspannungsnetzen von e.on ein serielles Protokoll (IEC 60870-5-101) bereitgestellt wird.

Diese Schnittstellen bilden dann auch jeweils die Eigentumsgrenze zwischen Netzbetreiber und Kunde. Auf Kundenseite ist dann eine entsprechende Fernwirktechnik zu setzen, die den geforderten Signalumfang bereitstellt.

Netzgebiete

Für folgende Gebiete sind Komplettlösungen für Kundenübergabestationen von WAGO verfügbar:

  • Avacon Netz GmbH
  • Bayernwerk Netz GmbH
  • E.DIS Netz GmbH
  • HanseWerk AG (inkl. Netzbetreiber der HanseWerk-Gruppe)
  • Netze BW
  • EWE
  • Westnetz
  • WEMAG
  • Thüringer Energienetze
  • Vorarlberger Energienetze GmbH

Ihr Netzgebiet nicht dabei?

Auch die fernwirktechnische Anbindung von Erzeugungsanlagen, Speichern und Lastkunden gemäß VDE-AR-N 4110 an die Mittelspannungsnetze andere Versorgungsgebiete kann WAGO vereinfachen.

Sprechen Sie uns an!

Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz

Fernwirktechnische Anbindung – einfach, skalierbar und flexibel

WAGO Fernwirktechnik hat sich in der Energiebranche bewährt – insbesondere auch in Netzstationen als Datensammelpunkt und Schnittstellenkoordinator. Neben anderen vielfältigen Protokollen umfasst sie die benötigten Kommunikationsprotokolle IEC 60870-5-101, -103, -104 und Modbus® für fernwirktechnische Anbindung von Energieerzeugungsanlagen sowie die erforderlichen Cybersecuritypakete.

Die größtenteils kostenfreien Kommunikationsbibliotheken für die fernwirktechnische Anbindung von Erzeugungsanlagen sind bereits auf die jeweiligen Spezifikationen bzw. auf den entsprechenden Signalumfang der technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Netzbetreiber abgestimmt und können im Zusammenspiel mit WAGO Fernwirktechnik softwareseitig einfach parametriert werden.

Als Rundum-sorglos-Paket bietet WAGO eine Plug-and-play-Lösung an, die aus vorverdrahteten Schaltschränken besteht, die auf die jeweiligen Netzanschluss-Spezifikationen abgestimmt sind, inklusive einfacher Beispielprogramme für die Parametrierung.

Die WAGO Lösungen auf einem Blick:

  • Kostenfreie Kommunikationsbibliotheken für die fernwirktechnische Anbindung von dezentralen Erzeugungsanlagen, Speichern und Lastkunden in den Mittelspannungsnetzen von e.on, Westnetz, EnBW und EWE
  • Plug-and-play: mit Komplettlösungen, die auf die jeweiligen Spezifikationen der genannten Netzbetreiber abgestimmt sind; diese bestehen aus einem vorverdrahteten Schaltschrank mit entsprechender Hardware und einfach zu parametrierenden Beispielprgrammen.
  • Effizienter Support und Service bei Hardwarebeschaffung sowie Erfahrung und Wissen, um auch in abweichenden Netzgebieten beim Netzanschluss an die Mittelspannung gemäß VDE-AR-N 4110 zu unterstützen

Netzanschluss an die Mittelspannung
– einfach per Plug-and-play

Normkonformer Mittelspannungsanschluss – ganz nach Bedarf

Die Möglichkeiten im Überblick

Um Netzstabilität zu gewährleisten, verlangen Verteilnetzbetreiber, dass Kundenanlagen überwach- und schaltbar werden. Das bedeutet erheblichen Programmieraufwand für entsprechende Schnittstellen im Netzanschlusspunkt (NAP).

Entdecken Sie auf einen Blick die verschiedenen Möglichkeiten für die schnelle und einfache fernwirktechnische Anbindung von Kundenübergabestationen – passend zu Fachkompetenz oder Personaldichte im eigenen Betrieb.

WAGOAppRTU_Slaves – für Systemintegratoren

Ist reichlich Programmier-Know-how vorhanden? Für beispielsweise Systemintegratoren, die WAGO Fernwirktechnik im Einsatz haben, können bei der richtlinienkonformen IEC-60870-Anbindung von Kundenanlagen mit der Bibliothek WAGOAppRTU_Slaves auf fertige Kommunikationsbibliotheken als einfache Bausteine zurückgreifen und in ein e!COCKPIT-Projekt als Programmierumgebung einbinden. Wir stellen die Bibliothek WAGOAppRTU_Slaves als Download für eine Vielzahl von Netzgebieten zur Verfügung – und das kostenfrei.

WAGO Application Customer Substation – für Schaltanlagenbauer

Parametrieren, statt programmieren: Für Schaltanalagenbauer bietet sich die WAGO Application Customer Substation an (Artikelnr. Als DRM-Lizenz: 2759-2018/0260-1000). Sie senkt als fertige Softwarelösung den Programmieraufwand und spart Zeit bei der Inbetriebnahme von Kundenübergabestationen. So gelingt der netzkonforme, fernwirktechnische Mittelspannungsanschluss in zehn Minuten. Und nicht nur das: Bei der Kombination aus WAGO Fernwirkgerät* und Applikation ist eine Direktvermarkter-Schnittstelle bereits integriert. Damit ist keine zusätzliche Hardware notwendig – das spart Platz im Schrank und Kosten.

*Hinweis: Es empfiehlt sich, WAGO Fernwirk-PFC200 der 2. Generation mit den Anhangnummer 750_82XX/XXX-XX1 oder -XX2 zu nutzen, da sie bereits eine Fernwirklizenz inkludieren. WAGO Fernwirkgeräte ohne diese Anhangnummern machen den Kauf einer zusätzliche Fernwirklizenz erforderlich.

Fertige Schaltschränke – Plug-and-play für Stationsbauer

Als hochwertiger Fernwirktechnikhersteller bietet WAGO optional auch TAB-konform vorverdrahtete und programmierte Schaltschränke. Aus diesem Zusammenspiel von Hard- und Software entsteht eine betriebsbewährte und wirtschaftliche Komplettlösung aus einer Hand. Die Auslegung dieser Schaltschränke entspricht den TAB der Netzgebiete der e.on-Netztöchter (AVACON, E.DIS, SH Netz, Bayernwerk), Westnetz, WEMAG Netz, NetzeBW und EWE. Vorkonfigurierte Schaltschränke inklusive Software (z. B. Artikelnr.: 8007-0100/1000-0247), Kombination inklusive Schutzgeräte (Artikelnr.: 8007-0100/1000-0270) sowie weitere Varianten inkl. Schutzfunktionen auf Anfrage.

Mehr zum Thema

Themen rund um
fernwirktechnische Anbindungen

RTU für die Fernwirktechnik

Die WAGO RTU-Lösungen nutzen als Plattform das seit Jahren am Markt erfolgreich eingeführte, modulare WAGO I/O System. Die in der Leistung skalierbaren Controller wurden dafür um spezielle Fernwirkprotokolle (IEC 61850, IEC 60870, DNP3, Modbus®) erweitert. In Kombination mit der IEC-61131-3-Programmierbarkeit lassen sich alle Aufgaben sowohl der Fernwirkkommunikation als auch der Stationsautomation flexibel und vor allem einfach realisieren.

EZA-Regler mit WAGO Power Plant Control

EZA-Regler sorgen für ein netzkonformes Einspeisemanagement der jeweiligen Erzeugungsanlagen (EZA) am Netzanschlusspunkt (NAP).

Mit WAGO Power Plant Control können Anlagenbetreiber und Systemintegratoren die netzseitig geforderten Vorgaben für diese Parkregler erfüllen – flexibel und sicher. Die Lösung ist gemäß VDE-AR-N 4110 und 4120 zertifiziert.

Zuverlässige Fernwirktechnik

Die fossilen Rohstoffe unserer Welt sind endlich, die globale Erwärmung ist in vollem Gang. Die Energiewende muss daher gelingen. In der Umsetzung spielt Fernwirktechnik eine essenzielle Rolle, denn gerade die Infrastrukturen Strom, Gas, Wasser und Wärme verfügen über weit verzweigte Versorgungsgebiete mit räumlich entfernten Stationen.

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