Dass es eigentlich nichts gibt, was die Steuerungen kommunikationstechnisch nicht anbinden können, zeigte sich während des Projekts. «Zunächst war eine konventionelle Lamellensteuerung ausgeschrieben», erinnert sich Fabio Hediger. Erst später wurde klar, dass die Herausforderung mit der speziellen Fassade, bei der sich fünf Quadratmeter grosse, dreieckige Leichtmetallsegel je nach Tageslicht und Sonnenstand automatisch öffnen oder schliessen, etwas grösser ist. Diese Tatsache bedurfte die Evaluation eines mechanisch robusten Motors, der wartungsfrei ist und ausserdem ein Feedback über seine Position geben kann. Interessanterweise vereinte ein Linearmotor, der für das Anheben und Absenken von Spitalbetten entwickelt wurde, alle diese Eigenschaften.
«Um die Funktion des externen Steuergeräts zu verstehen, mussten wir einen dicken Katalog mit seriellen Steuerbefehlen studieren», so Fabio Hediger: «Das muss man technisch erst einmal verstehen. Und wenn man es verstanden hat, muss man sich überlegen, wie man es mit der Steuerung kommunikationstechnisch umsetzt.» Dass dies selbst für Wago zunächst Neuland war, bestätigt Remo Marti: «Fast 900 Linearmotoren mit serieller Anbindung in die Industrie-Steuerungen einzubinden, war auch für uns ein Lernprozess. Trotzdem konnte unser interner Support einige wichtige Inputs liefern.»
Rückblickend verleiht Fabio Hediger dem Projekt bei Scott in Givisiez das Attribut «Integrale Raumautomation». Alles, was im Raum passiere, laufe über eine Wago-Steuerung. So erfassen die Präsenzmelder nicht nur die Helligkeit, sondern liefern zugleich die Anwesenheitsmeldung für die Heizung. Zudem bilden Beleuchtung und Fassade eine enge Symbiose – öffnen sich die Sonnensegel, geht die Helligkeit der Beleuchtung automatisch zurück und sorgt so für gleichbleibendes Licht. «Ich bin selbst vom Gebäude und seinen Möglichkeiten begeistert», versteht Fabio Hediger die anhaltende Schwärmerei von Claudio Benelli.