Die Lumvin AG ist auf die LED-Sanierung von Leuchten spezialisiert. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag, um das «Verminderungsziel 2030» des Bundes kostengünstig zu erreichen
Anlässlich der UN-Klimakonferenz im Dezember 2015 in Paris verpflichteten sich 195 Staaten dazu, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Zu diesen Ländern gehört auch die Schweiz, die das entsprechende Übereinkommen im Juni 2017 ratifizierte. Dabei sicherte sie zu, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 um mindestens die Hälfte und über die Jahre 2021 bis 2030 um durchschnittlich 35 Prozent zu reduzieren.
Ansätze, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, gibt es verschiedene. So befasst sich eine Studie von Energie Schweiz, ein Förderprogramm des Bundes, explizit mit dem Einsparpotential von Lampen und Leuchten. Und dieses ist bei konsequentem Einsatz moderner Technologie gewaltig. Durch den Umstieg auf LED-Lichtquellen, errechneten die Autoren der Studie, lässt sich der Energiebedarf im Idealfall von 6,5 auf 3,23 TWh im Jahr reduzieren. Diese Einsparung entspricht in etwa dem Verbrauch von 670000 Haushalten oder einem Drittel der produzierten Leistung des Kernkraftwerks Leibstadt.
Vorteile von LED-Sanierungen
Da knapp zwei Drittel dieser 6,5 TWh auf die Industrie und den Dienstleistungsbereich entfallen, bringen hier umgesetzte Massnahmen den grössten Nutzen. Das weiss auch Kristjan Jozipovic von der Lumvin AG in Baden. «Als wir vor vier Jahren gestartet sind, kannten wir diese Zahlen und wussten von den diversen Verboten, die für bestimmte Leuchtmittel kommen werden», so der Firmengründer. Also überlegte er sich, wie sich bestehende Lampen schnell und kostengünstig umrüsten lassen. Seine Idee: Bis auf das Leuchtengehäuse geht alles ins Recycling und wird durch LED, halogenfreie Drähte und einen Kühlkörper ersetzt. Letzteres braucht es allerdings nicht immer. Aber das nur so nebenbei. Durch diesen nachhaltigen Ansatz ergeben sich mehrere Vorteile. «Wenn man die Lampe weiterverwendet, braucht es keine Deckenbauer und Maler, da lediglich die elektrischen und elektronischen Komponenten ersetzt werden», so Kristjan Jozipovic. Ein weiteres Argument sind die zügigen Umbauzeiten, die bei ein paar Minuten liegen und so die Arbeitskosten tief halten. Erst kürzlich wechselten er und sein Team in der Berufsschule Lenzburg über 800 Leuchten innerhalb von drei Wochen aus. Auf die herkömmliche Art und Weise hätte dies deutlich länger gedauert.
Der grösste Vorteil aber sind die Einsparungen, die sich durch die Weiterverwendung des Leuchtenkörpers ergeben. «Diese sind meistens aus Metall und nicht wie heute üblich aus Kunststoff», sagt Kristjan Jozipovic und ergänzt: «Wollte man erneut eine LED-Leuchte mit Metallkörper installieren, würde dies bis zu 1200 Franken kosten. Mit unseren LED-Einsätzen liegen wir bei knapp der Hälfte der Kosten.» Das sich das schnell summieren kann, macht er an einem Beispiel aus der Pharmaindustrie im Dreiländereck deutlich. Dort zählten die Betreiber in einem ihrer Werke rund 33000 Leuchten, die bis 2030 durch LED-Technologie ersetzt werden sollen. Mit dem Ansatz von Lumvin liessen sich allein dort Millionen Schweizer Franken einsparen.
Gute CO2-Bilanz durch Vorortfertigung
Stolz ist Kristjan Jozipovic aber nicht nur auf seine Lösung, sondern ebenso auf deren gute CO2-Bilanz. «Einzelne LED-Komponenten kommen aus Asien, doch das meiste wird in der Schweiz produziert und zusammengebaut», versichert er. Neben den Netzanschluss- und Installationsklemmen von Wago zählt dazu auch das Blech für die Kühlkörper. Auf Wunsch verwendet Lumvin hierfür recyceltes Aluminium. Ausserdem möchte der Visionär zukünftig auf die Green Range Serie 221 umstellen, um den Nachhaltigkeitsgedanken zu stärken. Die Verbindungsklemme hat dieselben Vorteile und Eigenschaften wie ihre Schwester mit orangenen Hebeln, unterscheidet sich aber in der Zusammensetzung der Rohstoffe. Sie besteht aus biobasierten, herkunftszertifizierten Reststoffen sowie recycelten Kunststoffen. So spart die Green 221 fossile Ressourcen und hält wertvolle Kunststoffe im Kreislauf.
Die LED-Einsätze entstehen hier, genauer gesagt bei den Industriellen Berufslehren Schweiz (libs) in Baden. Die Lernenden übernehmen dort alle Fertigungsarbeiten Fräsarbeiten und verantworten auch die Montage der LED-Einsätze. Zwar ist das geringfügig teurer als bei einem auswärtigen Lohnfertiger, reduziert aber laut Kristjan Jozipovic den Verkehr auf ein absolutes Minimum. «Bei uns fahren keine Lastwagen Bauteile in der Gegend herum. Wir transportieren sie einfach auf Paletten zwischen den einzelnen Gebäudeteilen hin und her», versichert der Maschinenbau-Ingenieur.
Leistungsreduktion von 70 Prozent
Dass die Prognosen von Energie Schweiz nicht aus der Luft gegriffen sind, bestätigen die Messwerte von Lumvin. «Durchschnittlich sparen wir mit unseren Umrüstungen rund 70 Prozent Leistung ein. Und das ohne Sensorik», sagt Kristjan Jozipovic. Weil ihm das aber nicht genug ist, optimieren er und seine Mitarbeitenden die Produkte kontinuierlich. Ein Punkt ist dabei die Möglichkeit, eine Nachlaufzeit an der Lampe einstellen zu können. Ab kommendem Jahr sollen die LED-Einsätze zudem optional mit Tageslichtsensoren erhältlich sein. Der nächste Schritt ist es, die LED-Einsätze mit Kabel-unabhängiger Intelligenz zu versehen. Der Gedanke dahinter: Treppenhäuser oder mehrstöckige Parkhäuser ohne Austausch der Verkabelung auf cleveren Betrieb umzustellen. Fährt beispielsweise ein Auto ins Parkhaus ein, schaltet die Beleuchtung situativ nach dessen Standort ein.
Kooperation mit WAGO
Bleibt zu guter Letzt die Frage, was Lumvin dazu bewegte, auf die Lösungskompetenz von WAGO zu setzen. «Ich kannte die Produkte und fragte daher nach, ob nicht jemand vorbeikommen und unser Start-Up kennenlernen möchte», erzählt Kristjan Jozipovic und ergänzt: «Markus war von der ersten Sekunde an begeistert, weshalb er uns seine Unterstützung sofort zusagte.» Für diese Hilfe ist der Firmengründer äusserst dankbar. Eine Schwierigkeit für Start-Ups sei es nämlich oftmals, gute Produkte und gute Konditionen zu erhalten. Aber gerade diese brauche es anfangs, um im Wettbewerb bestehen zu können. Daher will er den weiteren Weg auf jeden Fall mit WAGO gehen.
Beat Büchler
Area Sales Manager Industry
Region Nordostschweiz
Region Nordwestschweiz (Zürich und Aargau)
Tel:. +41 (0)26 676 73 16
Das könnte Sie auch noch interessieren
Nichts ist zu klein, um einen positiven Beitrag für unsere Umwelt zu leisten. Daher haben wir eines unserer bekanntesten Produkte – die Verbindungsklemme der Serie 221 – überarbeitet.
Mehr erfahren
