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Praxistipps 27. Juni 2022
Sichere Verbindungen in explosiver Atmosphäre

WAGO Reihen- und Verbindungsklemmen

Explosionsfähige Atmosphären können unter anderem dort entstehen, wo verfahrenstechnische Anlagen im Einsatz sind, zum Beispiel in der fördernden, chemischen oder pharmazeutischen Industrie. In diesen Bereichen können in der Regel zahlreiche Produkte nur unter Zunahme von explosionsfähigen Stoffen hergestellt werden oder sind von sich aus entflammbar – von Mehlstaub in Mühlen über brennbare Flüssigkeiten wie Benzin bis zu Gasen wie Wasserstoff. In solchen Umgebungen gehört der Explosionsschutz zu den gesetzlich geforderten sicherheitsrelevanten Aufgabenbereichen von Betreibern und fließen mit ein in die Arbeit der Anlagenplaner – die Anforderungen an elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche hängen von nationalen wie internationalen Bestimmungen, Richtlinien und Normen ab. Die Regelungen des Explosionsschutzes in Europa basieren zum Beispiel auf der ATEX-Richtlinie, die Geräte und Schutzsysteme abdeckt, die in explosionsgefährdeten Bereichen verwendet werden.

WAGO Komponenten im Ex-Bereich

Maßnahmen für den Explosionsschutz

  • Primärer Explosionsschutz: Das Entstehen explosionsfähiger Atmosphären wird von vornherein verhindert oder eingeschränkt.
  • Sekundärer Explosionsschutz: Die Entzündung explosionsfähiger Atmosphären wird verhindert – also potenzielle Zündquellen werden vermieden.
  • Tertiärer Explosionsschutz: Die Auswirkungen einer Explosion werden auf ein unbedenkliches Maß beschränkt.
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Verbaute Komponenten als potentielle Zündquellen

Damit eine Explosion entstehen kann, müssen generell drei Dinge zusammenkommen:

  1. Explosionsfähiger Stoff
  2. Sauerstoff
  3. Eine Zündquelle

Zu den Herausforderungen von in explosionsfähigen Atmosphären eingesetzten Schaltanlagen gehört es, die verbauten Komponenten in explosionsgefährdeten Bereichen abzusichern. So stellen Reihenklemmen und Verbindungklemmen potenzielle Zündquellen dar.

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Video zum Praxistipp

Welche Klemmen für welche Ex-Zonen?

Anlagenplaner müssen bei der Auswahl der geeigneten Reihen- und Verbindungsklemmen abwägen, ob und in welcher Form eine explosionsfähige Atmosphäre vorliegt – und ob die eingesetzten Klemmen unter bestimmten Bedingungen eine Zündquelle darstellen. Je höher die Wahrscheinlichkeit einer explosionsfähigen Atmosphäre, desto höhere Anforderungen werden an die Komponenten und Systeme gestellt, um beispielsweise das Entstehen von Funken oder heißer Oberflächen zu verhindern. Dazu werden die Anlagen in Zonen eingeteilt.

  • Zone 0 (Gasatmosphären)/Zone 20 (Staubatmosphären): ständig, häufig oder für lange Zeiträume
  • Zone 1: gelegentlich
  • Zone 2: normalerweise nicht oder nur kurzzeitig

Je nachdem in welcher Zone die Komponenten eingesetzt werden sollen, muss eine entsprechende Zündschutzart gewählt werden. So sind Reihenklemmen in der Regel in der Zündschutzart „Erhöhte Sicherheit“ (Ex e) ausgeführt, bei der Maßnahmen getroffen werden, um unzulässig hohe Temperaturen oder das Entstehen von Funken im Inneren oder an äußeren Teilen elektrischer Betriebsmittel zu verhindern. Eine weitere Zündschutzart ist die Eigensicherheit „i“, bei der die Begrenzung der Energie dafür sorgt, dass keine Zündquellen entstehen.

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WAGO Reihenklemmen Ex e und Verbindungsklemmen der Serie 221 Ex: die sichere Verbindung im Ex-Bereich

Ob zum Erfassen oder Übertragen von Signalen, Verteilen von Energie, in Schaltkästen im Feld oder Schaltschränken auf der Rangierebene: Die von WAGO hergestellten Reihenklemmen auf Tragschiene mit erhöhter Sicherheit (Ex e) und Verbindungsklemmen der Serie 221 mit Ex-Schutz werden in vielen explosionsgeschützten Geräten erfolgreich eingesetzt.

Die Klemmen entsprechen den Anforderungen der verschiedenen Zertifizierungssysteme (Konformitätsbeurteilung gemäß der ATEX-Richtlinie, Zertifizierung gemäß IECEx und American Ex). Im Fokus stehen dabei:

  • Die Sicherheit von Menschen
  • Störungsfreie Produktionsprozesse
  • Aspekte des Umweltschutzes

Topvorteile WAGO Serie 221 Ex

  • Die 2-, 3- und 5-Leiter-Klemmen können bequem in den vorgeschriebenen und dafür passenden Befestigungsadapter eingelegt werden: Der Adapter erfüllt die normative Forderung nach einer Fixierung der Klemmstelle und kann wahlweise auf eine Tragschiene geklemmt oder auf allen glatten Oberflächen festgeschraubt werden.
  • Korrosionsgeschützt
  • Vibrationsfest und sicher gegen Selbstlösen – durch bauliche Maßnahmen, die das ungewollte Lösen oder Lockern einer Schraubenverbindung verhindern
  • Arbeitsspannungen von 275 V bzw. 440 V
  • Einsatzbereit für Anwendungen in den Zonen 1 und 2
  • Anschlusstechniken können auf individuelle Applikationsbedingungen eingehen, für den Bereich „Ex e“ und „Ex i“ geeignet.
  • Einsetzbar für alle Leiterarten
  • Werkzeuglos: Der Hebel kann bequem von Hand geöffnet, der Leiter eingeführt und der Hebel in Ruhelage geschlossen werden.

Verbinden der WAGO Serie 221 für den Ex-Bereich

So sicher und einfach funktioniert's:

Abisolieren

Leiter abisolieren, Hebel bequem per Hand öffnen und Leiter einführen, Hebel in Ruhelage zurückführen.

Einrasten

Klemme bequem in Befestigungsadapter einrasten.

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Prüfen

Einfaches Prüfen der eingelegten Klemmen im Adapter

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Fixieren

Fixierung des Adapters auf glatten Oberflächen mittels Schraube

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