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Intelligenter bauen

Intelligente Gebäude zeichnen sich dadurch aus, dass sie Nutzern und Betreibern Mehrwert und ein optimales Umfeld bieten. Zwar werden Technik und Planung damit komplexer, doch mit interdisziplinärer Zusammenarbeit und neuen digitalen Methoden und Technologien lassen sich die Herausforderungen meistern.

Die Baubranche befindet sich im Wandel. Die Nachfrage nach intelligenten Wohn- und Zweckbauten, die eine höhere Wohn- und Lebensqualität bieten, steigt. Gebäude können heute schon mit mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets bedient und gewartet werden. Künftig werden weitere Funktionen über das Gebäude hinaus eine Interaktion mit den Versorgungsnetzen möglich machen, um den Bedarf und das Angebot von regenerativen Energien zu managen.

Mit den wachsenden Ansprüchen wird auch die technische Ausrüstung (TGA) komplexer: Um ein Smart Building mit höchster Sicherheit, maximaler Energieeffizienz und gesteigertem Komfort zu realisieren, müssen die Gebäudefunktionen digitalisiert und vernetzt und die Abläufe automatisiert werden. Hierfür ist eine ganzheitliche und gewerkeübergreifende Gebäudeautomation mit offenen und flexiblen Produkten und Lösungen unabdingbar.

Smart Buildings mit WAGO:

  • WAGO bietet offene Produkte und individuelle Lösungen für eine ganzheitliche, gewerkeübergreifende Gebäudeautomation.
  • flexROOM® sorgt für ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Raumautomatisierung.
  • Mit WINSTA® lässt sich die Elektroinstallation für Gebäude so weit vorbereiten, dass sie vor Ort nur noch gesteckt werden muss.

Gerade in Smart Buildings geht es um den Faktor Mensch. Es ist daher notwendig, die Gebäudebetreiber von Anfang an mit an den Tisch der Projektplanung zu nehmen.

Thomas Müller, stellv. Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Automation + Management für Haus + Gebäude.

Die Planung ist jedoch alles andere als leicht. „Gerade in Smart Buildings geht es um den Faktor Mensch. Und genau dieser Punkt macht es notwendig, die Betreiber der Gebäude von Anfang an mit an den Tisch der Projektplanung zu nehmen“, sagt Thomas Müller, der stellvertretende Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Automation + Management für Haus + Gebäude. Bisher funktioniert das eher schlecht als recht: Obwohl in einem Bauprojekt häufig viele verschiedene Fachplaner und Gewerke unterwegs sind, ist der Austausch und koordinierte Einsatz der Akteure verbesserungswürdig.

Integrale Planung im Fokus

Doch die gemeinsame, integrale Planung gewinnt an Bedeutung. Denn durch intensiven Austausch aller Projektbeteiligten erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Pläne seltener geändert werden müssen und klarer wird, was die Anforderung aus dem Gebäudelebenszyklus sein werden. Die Richtlinie VDI 3814, die derzeit überarbeitet wird, könnte der integralen Planung Vorschub leisten. In ihr werden die für die Gebäudeautomation relevanten VDI-Richtlinien VDI 3813 und VDI 3814 zusammengelegt; außerdem wird sie um weitere für Planer und Ausführende wichtige Punkte erweitert. Dadurch werde die Arbeit der Akteure deutlich erleichtert, sagt Müller.

Der neue SkyPort der Flughafen Stuttgart GmbH zeigt, was mit integraler Planung erreicht werden kann. Das Büro- und Verwaltungsgebäude wurde unter enger Einbindung des Flughafenbetreibers errichtet. Eine gewerkeübergreifende Lösung mit flexROOM® von WAGO sorgt dort nun für ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Raumautomatisierung. Auch die Firma Pitthan Elektrotechnik setzt auf das Zusammenspiel mit anderen Gewerken – und schafft dadurch Mehrwert: Sie bereitet die Elektroinstallation für Gebäude mit WINSTA® so weit vor, dass diese vor Ort nur noch gesteckt werden muss. Dadurch können zum Beispiel Innenausbauer ihre Deckenelemente komplett mit der eingelassenen Beleuchtung fertig verkabelt einbauen – und werden so zu einem wertvolleren Systempartner in der Errichterkette. Da auf diese Weise niemand auf den anderen warten muss, sind Zeitgewinne die Folge.

Herausforderung BIM

Experten glauben allerdings, dass mit steigenden Anforderungen an moderne Gebäude eine integrale Planung ohne Softwareunterstützung schwierig wird – auch unabhängig von der Gebäudeautomation. Daher werde angestrebt, die Planung nach „Building Information Modeling“ (BIM) umzusetzen, sagt Christopher Thiele aus dem WAGO-Projektvertrieb. BIM beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software und auf Basis von 3D-Daten. „Sie soll als Werkzeug dazu beitragen, dass eine integrale Planung ermöglicht wird“, so Thiele.

Der Vorteil von BIM: Sämtliche zu Projektbeginn kalkulierten Daten fließen in eine transparente, gewerkeübergreifende Planung, die allen Akteuren zu jeder Zeit als gemeinsame Gesprächsgrundlage dient. Das macht den Bauprozess sicherer und wirtschaftlicher, weil zum Beispiel Doppelarbeiten vermieden werden. Von der Durchgängigkeit der Planungsdaten profitiert im späteren Betrieb des Gebäudes auch das Facility-Management, denn es kann die hinterlegten Angaben nutzten, um die Objektbetreuung zu optimieren.

Viele Lücken in den digitalen Prozessketten können noch nicht geschlossen werden und warten auf ihre Umsetzung.

Andreas Kohlhaas, GSP Network

Doch die Sache hat einen Haken: Der Kern von BIM, das digitale Gebäudemodell, setzt umfassende, strukturierte Daten voraus, die über definierte Formate an den Schnittstellen zur Verfügung stehen. Außerdem benötigen die einzelnen Gewerke Softwarelösungen, die diese Daten verarbeiten und weitergeben können. Noch sind aber nicht alle Anforderungen an Softwareprodukte definiert. „Viele Lücken in den digitalen Prozessketten können noch nicht geschlossen werden und warten auf ihre Umsetzung“, sagt Andreas Kohlhaas von der Beratungsfirma GSP Network.

Digitalisierung auf dem Vormarsch

Dennoch hat die Branche BIM klar auf dem Schirm: Ein Drittel der Unternehmen arbeiten bereits nach dieser Methode – Tendenz steigend. Denn die Digitalisierung bringt nach einer aktuellen Studie der Deutschen Telekom klare Vorteile: 35 Prozent der Unternehmen, die bereits digitale Maßnahmen ergriffen haben, konnten dadurch ihren Umsatz um 35 Prozent steigern. 45 Prozent erhöhten zudem die Kundenzufriedenheit, und 44 Prozent konnten durch Digitalisierung die Qualität ihrer Produkte und Services verbessern.

Neben BIM werden weitere digitale Methoden und Technologien, wie Cloud-Computing, Big Data oder Predictive Maintenance, die vorausschauende Wartung, Smart Buildings den Weg bereiten. Schon heute lässt sich das Gebäudemanagement mit intelligenten Steuerungen über eine sichere VPN-Verbindung aus dem Gebäude heraus in die Cloud verlagern. Über mobile Endgeräte kann dann standortunabhängig auf die Daten zugegriffen werden.

Big-Data-Intelligenz ermöglicht den nächsten Schritt. Sie kann große Datenmengen verarbeiten, analysieren und speichern. Das kann von Vorteil sein, wenn zum Beispiel mithilfe von Indikatoren vorhergesagt werden soll, wann der beste Zeitpunkt für die nächste Wartung einer speziellen Anlage ist oder die Energieeffizienz verbessert werden soll. Heute wertet das Facility- Management die Verbrauchswerte eines Gebäudes zum Teil noch manuell aus; künftig kann die Effizienz von definierten Algorithmen optimiert werden. Die Zeit der Smart Buildings beginnt gerade erst.


Text: Martin Hardenfels | WAGO

Foto: Getty Images

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