Referenz
Kleine Klemmen für große Würfe

Mit einem neuen LED-Treiber, der eine Profilhöhe von nur 11 Millimetern besitzt, treibt OSRAM den weltweiten Lichtmarkt voran. Wesentlicher Bestandteil der Innovation sind die äußerst kleinen und zugleich komfortablen SMD-Anschlussklemmen der Serie 2060 von WAGO.

Während im März 2016 tausende Fachbesucher durch die Hallen der Light+Building 2016 flanierten, bilden sich am OSRAM-Auftritt dichte Menschentrauben. „Wir haben mit unse-rem neuen LED-Treiber schon einige Aufmerksamkeit erregt“, blickt Nicolai Heber, Produktmanager LED Driver & Industrialization bei OSRAM, auf die Messe zurück. Seine Einschätzung klingt fast bescheiden, denn mit der Neuentwicklung stahl OSRAM anderen Produkten glatt die Show.

Kein Wunder: Der neue lineare Treiber aus der „OPTOTRONIC Intelligent“-Reihe trägt zu Recht den Zusatz „UltraFlat“ – seine Bauhöhe beträgt lediglich 11 Millimeter. Dennoch leistet der Treiber bis zu 75 Watt, verfügt über ein entsprechendes Temperaturmanagement, er beherrscht DALI und programmieren lässt er sich – außer über DALI und LEDset – über die Funktechnik Near Field Communication (NFC).

Mit dem neuen Treiber stößt der Münchner Lichtspezialist in ganz neue Dimensionen vor. Lag die Standardbauhöhe für LED-Betriebsgeräte einst bei 30 Millimetern, schrumpfte sie vor rund 15 Jahren auf 21 bis 22 Millimeter – und das ist heute immer noch der Standard. Anders gesagt: Während LED-Module immer flacher wurden, ist die Bauform der Betriebs-geräte nahezu gleich geblieben.

OSRAM bringt jetzt Bewegung in den Markt – und verschafft Leuchtenherstellern große Wettbewerbsvorteile. Von Anfang an zielte unsere Idee für einen ultraflachen LED-Treiber auf das Segment der High-End-Leuchten ab. „Noch vor Kosten und Energieeffizienz geht es hier darum, mit einem attraktiven Design zu punkten“, umreißt Heber die Marktanforde-rungen aus Sicht der Hersteller. Sie waren es auch, die gegenüber OSRAM den Wunsch nach einem flacheren Treiber geäußert hatten. Zu Beginn der Entwicklung sei indes gar nicht klar gewesen, wie flach der neue Treiber tatsächlich werden könne, so Heber. Da OSRAM Leuchtendesignern einen deutlichen Mehrwert bieten wollte, wurde das Ziel formuliert, die Höhe des Treibers zu halbieren. Nach gut einem Jahr Sondierung wurde deutlich, dass die angestrebten 11 Millimeter machbar sind. Eine weitere Vorgabe: Trotz schlanker Bauform durfte es bei der Funktion keine Kompromisse geben. Lebensdauer, Temperaturbeständigkeit, Lichtqualität und weitere technische Details müssen auch in einem flachen Gehäuse hohen Ansprüchen gerecht werden.

OSRAM und WAGO

  • Sorgenfreie Anschlusstechnik
  • Automatisiertes Verdrahten ist ein Muss
  • Treiber werden künftig noch mehr Funktionen bieten

Sorgenfreie Anschlusstechnik

50 Prozent weniger Bauhöhe für 100 Prozent mehr Freiheit beim Design – das bedeutete bei den einzelnen Bauteilen des Treibers enorme Herausforderungen zu meistern. Um einen Bereich musste sich das Entwicklungsteam dabei allerdings nicht sorgen: die An-schlusstechnik. Für den ultraflachen Treiber konnten die OSRAM-Ingenieure auf SMD-Leiterplattenklemmen der 2060er-Serie von WAGO zurückgreifen. Vor rund vier Jahren vorgestellt, sind die Anschlussklemmen aus Minden mit die kleinsten, die am Markt zu ha-ben sind. „Nur mit den Klemmen von WAGO konnten wir das Produkt so realisieren“, sagt Heber und erläutert: „Denn sie vereinen zwei Vorteile: Sie sind äußerst klein und erlauben ein praktisches und komfortables Verdrahten.“

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Automatisiertes Verdrahten ist ein Muss

Verbaut sind auf dem OSRAM-Treiber fünf einpolige Klemmen auf der internen Seite und zwei 3-polige Klemmen auf der externen Seite. Lediglich 4,5 Millimeter sind die Klemmen der Serie 2060 hoch. Ausgelegt sind sie für Leiterquerschnitte von 0,2 bis 0,75 Millimeter. „Das ist ideal, um Platinen äußerst flach zu halten. Zugleich erlauben die Klemmen die automatisierte Verdrahtung. Das ist heute ein Muss“, erläutert Heinz-Werner Hilgenberg, Market-Manager PCB Applications & Lighting bei WAGO. Wie schon bei anderen Projekten war der WAGO-Experte eng in die Entwicklung des neuen Treibers eingebunden. „Wichtig ist, dass die Anschlusstechnik eine hohe Flexibilität bietet. Nur so erhalten Hersteller den gewünscht Spielraum beim Produktdesign“, bringt Hilgenberg seine Erfahrungen auf den Punkt. Zahlreiche Hersteller haben die Vorteile der kleinen Klemmen bereits schätzen gelernt und realisierten mit ihnen zum Beispiel innovative LED-Module. Nun spielt die Serie 2060 auch bei der Weiterentwicklung der LED-Betriebsgeräte eine tragende Rolle.

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Treiber werden künftig noch mehr Funktionen bieten

Andere Bauteile für den neuen OSRAM-Treiber entstanden in enger Kooperation mit Zulieferern auf der einen Seite sowie mit einigen Leuchtenherstellern auf der anderen Seite unter strenger Geheimhaltung völlig neu. Der zentrale Steuerungschip zum Beispiel fällt kleiner aus als üblich, bietet jedoch mehr Funktionen, und auch die Spule ist speziell angepasst. Rechtzeitig vor der Light+Building waren erste Vorserienversionen des neuen Treibers fertig. Mehrere OSRAM-Partner konnten auf der Light+Building ungewohnt flache LED-Leuchten präsentieren. Auch sie ernteten reichlich Aufmerksamkeit. Derzeit durchläuft der Treiber länderspezifische Tests, um die jeweiligen Zertifizierungen zu erhalten. Verfügbar ist er ab August 2016. In den darauffolgenden Monaten wird das ultraflache System noch durch einen 11 mm hohen Sensor für Tageslicht- und Präsenzerkennung ergänzt. In naher Zukunft, so Heber, werden LED-Treiber noch intelligenter werden. „Schon bei diesem Produkt lassen sich Daten wie zum Beispiel die Verbrauchsstunden auslesen. Mit Blick auf ein Smart-Grid werden solche Funktionen noch zunehmen.“ Auch NFC werde sich Hebers Meinung nach in bestimmten Märkten mittelfristig durchsetzen. „In Sachen Profilhöhe sind wir natürlich ebenfalls einen guten Schritt vorangekommen“, bilanziert Heber. Das letzte Wort aber sei auch hier sicher noch nicht gesprochen.

von Patrick Schirrmacher | 30.08.2016

Bildquellen: Stephan Görlich/vor-ort-foto.de

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