Die Hauptstadtrepräsentanz von KARL STORZ befindet sich im Rücklauf des Fernwärmenetzes eines Kraftwerks, wodurch lediglich die Abwärme des Systems zur Verfügung steht. Die garantierte Versorgungstemperatur beträgt daher nur 40 °C. Zum Heizen und Kühlen wurde im Besucher- und Schulungszentrum deshalb ein Kapillarrohrsystem als flächige Anlage verbaut. Kapillarrohrsysteme benötigen nur geringe Vorlauftemperaturen. Dadurch war es möglich, das Gebäude an den Rücklauf des vorhandenen Fernwärmenetzes anzubinden. Durch die Abkühlung des Rücklaufs steigt zusätzlich der Wirkungsgrad des Kraftwerks. „Die Umsetzung einer Fernwärmeversorgung mit derart niedrigen Temperaturen im Kraftwerksrücklauf war zu diesem Zeitpunkt einmalig in Berlin. Eine Innovation, die sich im Alltag jedoch bewährt hat“, erläutert Dipl.-Ing. Peter Schober, Geschäftsführer bei S&L.
Die Kühlung des Gebäudes an warmen Sommertagen erfolgt über Kühldecken, welche ebenfalls als Kapillarrohrsystem ausgeführt sind. Durch den Einsatz von KNX-Temperatur- und -Feuchtigkeitsfühlern in Verbindung mit einer intelligenten Programmierung war es möglich, die Kühldecken ohne den unschönen, kosten- und wartungsintensiven Einsatz von Taupunktfühlern umzusetzen. Die Versorgung der Kühlanlage übernehmen gebrauchsübliche Kältemaschinen, welche auf dem Dach des Besucher- und Schulungszentrums installiert sind. Eine der Kältemaschinen ist mit einer „Free cooling“-Funktion ausgestattet. So kann in der kalten Jahreszeit die kühle Umgebungsluft genutzt werden, um beispielsweise Serverräume zu klimatisieren. Hierfür reicht es, dass die Kältemaschinen die Kälte der Umgebung entziehen. Da sie die Kälte nicht selber erzeugen müssen, wird deutlich Energie gespart.