Mit Harnstoff gegen Stickoxide
Dieselmotoren stehen aktuell im Mittelpunkt umweltpolitischer Debatten – nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in der Schifffahrt: Seeschiffe erzeugen erhebliche Mengen umweltschädlicher Schadstoffe. Speziell die bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff entstehenden Stickoxide (NOx) gelten als gesundheitsschädigend, da sie die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System schädigen. Göteborgs Energy Systems AB (GESAB) fertigt Systeme mit selektiver katalytischer Reduktion (SCR) für Dieselmotoren größerer Schiffe. Das Ergebnis: Stickoxidemissionen werden deutlich reduziert.
Die global agierende Schifffahrtsindustrie steht durch immer engere rechtliche Rahmenbedingungen und Vorschriften unter dem enormen Druck, ihre Abgasemissionen verringern zu müssen. Zwei Beispiele aus dem skandinavischen Raum: In Schweden zahlen alle Schiffe beim Einlaufen in einen neuen Hafen eine Emissionsabgabe, in Norwegen wird eine Schiffssteuer pro ausgestoßenem Kilogramm Stickoxid erhoben. Eine effektive Möglichkeit für Reedereien, den Ausstoß von NOx ihrer Schiffsflotte zu senken und dabei durch geringere Steuer- und Abgabelasten viel Geld zu sparen, basiert auf der SCR-Technologie: Bei der „selektiven katalytischen Reduktion“ setzt eine chemische Reaktion ein, die schädliche Stickoxide im Abgas in Stickstoff (N2) und Wasser (H2O) umwandelt.
SCR-Technologie macht die Schifffahrt ein Stück sauberer.
Als Teil des Abgassystems befinden sich SCR-Systeme auf dem Schiff direkt hinter den Dieselmotoren; der Harnstoff wird dabei in einem separaten Tank gelagert und über Leitungen zur Dosiereinrichtung im Abgasstrang geführt.