Wie die Vorteile der modularen Automation konkret genutzt werden können und welche Herausforderungen es aus Sicht der großen Anlagenbetreiber noch zu meistern gilt, war auch Thema einer von Dökel moderierten virtuellen Podiumsdiskussion im Rahmen der digitalen und interaktiven Eventplattform „WAGO Live SPS“, vom 1. bis 3. Dezember 2020. Dabei wurde deutlich, dass die Betreiber das Potential der modularen Arbeitsweise vor allem an zwei Stellen sehen: bei der Prozessentwicklung und -umgestaltung.
Beispiel Merck: Hier gibt es viele Produkte mit kurzen Lebenszyklen. Im Umkehrschluss müssen neue Produkte sehr schnell entwickelt und produziert werden. „Wenn ein Produkt am Markt erfolgreich ist, versetzt uns die modulare Arbeitsweise in die Lage, die Kapazitäten durch ein Numbering-up schnell zu erhöhen“, sagt Manfred Eckert, Process-Development Association Director Performance Material bei Merck. Hintergrund ist, dass Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme von standardisierten Modulen deutlich schneller passieren kann, als dies bei einem typischen Scale-up möglich ist. Plug-and-Produce, als Ergebnis eines funktionierenden modularen Ansatzes, lautet hier das Ziel.
Und Eckert führt noch einen weiteren wesentlichen Aspekt aus dem pharmazeutischen Umfeld ins Feld: die sehr aufwändigen und langwierigen Genehmigungsverfahren. „Mit modularen Konzepten sind wir in der Lage, die Zulassungsverfahren von heute einem Jahr und mehr auf unter vier Wochen zu verkürzen! Im Rahmen des Orca-Projektes sind wir hierzu auch mit Behörden bereits im Gespräch“, sagt er.