Still ruht der See
Eingebettet in einem beeindruckend idyllischen Bergpanorama, sorgt der Vierwaldstättersee in der Zentralschweiz mit seiner fjordartigen Form und den vielen verwinkelten Buchten für eine urige Atmosphäre. Mittendrin: täglicher Schiffsverkehr, der Touristen zwischen Luzern und beliebten Reisezielen wie Weggis und Bürgenstock befördert. Klingt weniger idyllisch, funktioniert aber auch umweltschonend: Das neue Motorschiff der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) „MS Bürgenstock“ überzeugt durch einen leisen und kraftstoffsparenden Hybridantrieb. Für eine optimale Aussteuerung zwischen den Energiequellen „Elektro“ und „Diesel“ sorgt Aventics aus Laatzen, ein Spezialanbieter für Antriebssteuerungen für Schiffe – der seine Lösungen seit vielen Jahren mit dem modularen 750er-I/O-System von WAGO erweitert.
Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit war es Ende Mai so weit: Das neue Shuttle-Schiff MS Bürgenstock der SGV stach feierlich zur Jungfernfahrt in See, um künftig auf der Linie Luzern – Kehrsiten-Bürgenstock täglich von früh morgens bis Mitternacht im Stundentakt im Einsatz zu stehen.
Besucher, die bei der Schiffstaufe aber auf den typischen Sound des Dieselmotors warteten, hörten erst einmal wenig: Der von der Shiptec AG als Shuttle konzipierte Katamaran wurde mit der Vorgabe entwickelt, ihn im Luzerner Seebecken nur im Elektromodus, gespeist aus Batterien, fahren zu lassen – der Schiffsführer schaltet erst auf rund der Hälfte der Strecke auf die Dieselmotoren um. Rudolf Stadelmann, Geschäftsführer bei Shiptec: „Die MS Bürgenstock ist eine moderne, innovative und ökologisch sinnvolle „Brücke“ zwischen Luzern und dem Bürgenstock Ressort Lake Lucerne.“ Es sei aber auch eine schnelle Brücke, fährt das Schiff doch auf seiner Fahrt mit bis zu 35 Schiffsentwurf und Engineering bei Shiptec, erklärt, dass die Antriebsanlage aus zwei je 552 kW leistenden Scania-Dieselmotoren und zwei permanent erregten Siemens-Synchronelektromotoren mit je 180 kW besteht. „Grundsätzlich nutzen wir beim Fahren außerhalb des Hafenbereichs die Dieselmotoren”, sagt Einsiedler. „Hier arbeiten die Elektromotoren als Generatoren, die die Energie für das Schiff und die Systembatterien liefern. Diese Systembatterien wiederum stellen die Energie für den elektrischen Antrieb und die Bordstromversorgung im Luzerner Seebecken zur Verfügung. Etwa 50 Prozent der gesamten Fahrzeit wird rein elektrisch gefahren.“ Komplexes System, zuverlässige Lösung Um die komplexen Prozesse bei diesem vollhybriden Antriebs- und Stundenkilometer und schafft die Strecke so in 23 Minuten.